Wärmepumpen sind als klimafreundliche Heizungstechnologie in Österreich auf dem Vormarsch. Dieser Artikel informiert über Kosten, Vorteile und Fördermöglichkeiten.
Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umweltwärme aus der Luft oder dem Erdreich, um Gebäude zu heizen und mit warmem Wasser zu versorgen. Mit Hilfe eines Kältekreislaufs wird thermische Energie auf ein höheres Temperaturniveau gehoben. So können Vorlauftemperaturen von bis zu 60°C für Heizung und Warmwasser erreicht werden. Luft/Wasser-Wärmepumpen erreichen Jahresarbeitszahlen von 3 bis 5. Das bedeutet, aus 1 kWh Strom können 3 bis 5 kWh Heizwärme erzeugt werden. Sie sind damit sehr effizient und kostengünstiger im Betrieb als Öl- oder Gasheizungen.
Die Anschaffungskosten für Luft/Wasser-Wärmepumpen liegen für ein Einfamilienhaus je nach Leistung und Ausführung zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Sie hängen von der benötigten Heizleistung, der Art der Wärmequelle (Luft oder Erdreich) und zusätzlichen Komponenten wie einem Warmwasserspeicher ab. Durch aktuell hohe Förderungen von Bund und Ländern sowie Steuervorteile können die Kosten stark reduziert werden. Der Betrieb kostet etwa 700 bis 1.500 Euro pro Jahr für ein Einfamilienhaus, bei sinkender Tendenz aufgrund steigender Effizienz.
Luft/Wasser-Wärmepumpen eignen sich idealerweise für den Neubau und für sanierte Altbauten mit Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizung. Aber auch für bestehende Heizkörper gibt es zunehmend geeignete Luft/Wasser-Wärmepumpen. Der Einbau sollte durch einen zertifizierten Fachbetrieb erfolgen.
In Altbauten sind oft noch klassische Heizkörper installiert. Diese sind auf höhere Vorlauftemperaturen von 70 °C und mehr ausgelegt, wie sie mit alten Öl- und Gasheizungen erreicht wurden. Moderne Wärmepumpen können aber auch niedrigere Vorlauftemperaturen von 35 bis 50°C erzeugen, die prinzipiell auch für Heizkörper geeignet sind. Allerdings sinken die Heizleistung und Effizienz der Wärmepumpe etwas ab.
Für Altbauten mit Heizkörpern empfehlen sich daher spezielle Wärmepumpen für niedrige Vorlauftemperaturen ab 35°C. Diese sind etwas teurer in der Anschaffung als Standard-Wärmepumpen, dafür ist ihr Betrieb äußerst kostengünstig. Mit innovativen Verdampfertechnologien und größeren Wärmetauschern können sie auch bei frostigen Temperaturen hohe Vorlaufwerte erreichen.
Eine gut gedämmte Gebäudehülle und hydraulischer Abgleich der Heizkörper sind wichtig, um die Vorlauftemperatur so niedrig wie möglich zu halten. Dann reicht auch die niedrige Vorlauftemperatur der Wärmepumpe aus, um die Räume zu heizen. Gut gedämmte Gebäude mit abgeglichenen Heizkörpern kommen oft mit 30 bis 40 °C Vorlauftemperatur aus.
Auch Fußboden- oder Wandheizungen können nachträglich eingebaut werden. Sie benötigen nur 25 bis 35 °C Vorlauftemperatur, was die Effizienz der Wärmepumpe steigert. In Mehrfamilienhäusern lässt sich oft die Zentralheizung auf niedrige Vorlauftemperaturen umrüsten. So können alle Bewohner günstig mit der Wärmepumpe heizen.
In Österreich werden Wärmepumpen großzügig vom Bund und von den Bundesländern gefördert, etwa über die Umweltförderung im Inland oder die Wohnbauförderung der Länder. Die Förderquote beträgt bis zu 35 Prozent der Investitionskosten. Bei Anschaffungskosten von 18.000 Euro für eine Wärmepumpe wären das bereits über 6.000 Euro Förderung.
Hinzu kommen eine reduzierte Mehrwertsteuer von 10% auf den Einbau und attraktive Steuervorteile wie die Absetzbarkeit von Arbeits-, Material- und Gebührenkosten. Der Bund bietet außerdem über die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) zinsgünstige Finanzierungsdarlehen für Wärmepumpen.
Durch diese Förderungen und Steuervorteile amortisiert sich eine Wärmepumpenheizung bei den aktuellen Energiepreisen bereits nach 8 bis 12 Jahren. Ohne Förderung ist mit 12 bis 15 Jahren Amortisationszeit zu rechnen. Danach ist der Betrieb der Wärmepumpenheizung äußerst kostengünstig und schont dabei massiv das Klima.
Steigende Preise für Öl und Gas, eine mögliche CO2-Bepreisung und technologische Weiterentwicklungen werden die Amortisationsdauer in Zukunft noch verkürzen. Werden die externen Umweltkosten einberechnet, rechnet sich eine Wärmepumpe sogar sofort.
Zudem steigert eine Wärmepumpe den Wert einer Immobilie und macht sie zukunftsfähig. Die Kombination mit einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung erhöht die Eigennutzung des Solarstroms und senkt so die Betriebskosten zusätzlich.
Wärmepumpen sind die effizienteste und umweltfreundlichste Form der Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung. Trotz der hohen Anschaffungskosten von rund 15.000 bis 25.000 Euro für ein Einfamilienhaus rechnen sie sich mittelfristig durch niedrige Betriebskosten und großzügige Förderungen.
Moderne Wärmepumpen können dank Innovationen auch Altbauten mit Heizkörpern effizient versorgen. Am besten informiert man sich vorab über die passende Wärmepumpentechnik und holt Vergleichsangebote von mehreren Fachbetrieben in der Region ein.
Wer noch auf teure und klimaschädliche Öl- oder Gasheizungen setzt, vergeudet Geld und schadet der Umwelt. Der Umstieg auf klimafreundliche Wärmepumpen ist der richtige Schritt in eine nachhaltige Zukunft.